Willkommen in der Welt der Mediation
Was ist Mediation?
Englisch: Mediation [MĒDĒˈĀSH(Ə)N]
Das deutsche Synonym für Mediation heißt Vermittlung.
Die Mediation ist eine Form, Konflikte und Streitigkeiten außergerichtlich zu lösen und zu regeln.
Wir als Mediatoren achten auf eine wertschätzende Kommunikationskultur, sodass eine Verständigung beider Konfliktparteien auf Augenhöhe möglich ist.
Dabei suchen die anwesenden Personen mit unserer Begleitung als Mediatorin oder als Mediator eigenverantwortlich nach alternativen Lösungen, die ihren Bedürfnissen, Interessen und Wünschen entsprechen.
Grundvoraussetzungen dafür sind, dass beide Parteien freiwillig zu den vereinbarten Treffen kommen und mitmachen und dass die Konfliktparteien zu einer Einigung bereit sind.
Auf diesem Weg achten wir darauf, dass jeder Klient ausreichend zu Wort kommt. Es erfolgt keine Vergangenheitsbewältigung, sondern der Ausgangspunkt ist die aktuelle Situation und der Blick ist in die Zukunft gerichtet.
2. Welche Rolle übernehmen die Mediatoren?
Wir sind eingetragene Mediatoren – Unabhängig, neutral und allparteilich.
Als Mediatoren sind wir unabhängige, neutrale und allparteiliche Vermittler. Allparteilichkeit bedeutet für uns, dass wir keine Seite bevorzugen, sondern für alle Konfliktparteien gleichermaßen da sind.
Unsere Rolle besteht darin, uns in der Mitte der beiden Parteien zu positionieren, ohne Partei zu ergreifen. Wir bewerten nicht, was richtig oder falsch ist, sondern konzentrieren uns darauf, die Beteiligten bei der Lösung ihrer Konflikte zu unterstützen.
Mit Empathie begleiten wir die Konfliktparteien durch den Mediationsprozess und helfen dabei, Lösungen zu finden, die für alle Seiten akzeptabel sind.
3. Die 7 Phasen im mediationsverfahren
Im ersten Schritt informieren wir unsere Klienten ausführlich über den Ablauf der Mediation, um volle Transparenz zu gewährleisten.
Wir legen gemeinsam mit unseren Klienten die Kommunikationsregeln fest, deren Einhaltung für eine respektvolle und angenehme Gesprächsatmosphäre sorgt.
Anschließend sammeln und strukturieren wir alle Themen, die die Klienten belasten. Jeder Konfliktpunkt und jedes Anliegen wird individuell behandelt.
Im Gespräch ergründen wir die Perspektiven und Hintergründe der einzelnen Parteien, um gemeinsam Lösungen zu finden oder zu entwickeln.
Wir sammeln alle Lösungsoptionen der Beteiligten und bewerten diese gemeinsam, um die besten Ansätze zu identifizieren.
Zusammen mit den Konfliktparteien prüfen wir, ob und wie sich die Lösungsoptionen praktisch umsetzen lassen.
Abschließend halten wir die gemeinsam erarbeiteten Lösungen schriftlich fest, um Klarheit und Verbindlichkeit für die Umsetzung zu schaffen.
4. Das breite Spektrum der Mediation
Familienmediation
Die Familienmediation befasst sich mit Konflikten zwischen Eltern und Kindern sowie in Patchwork-Familien. Wenn der Dialog schwierig wird und Streitigkeiten das Familienleben dominieren, kann eine Mediation ein wertvoller Weg sein, um zu deeskalieren. Ziel ist es, wieder eine friedliche und harmonische Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle Familienmitglieder verstanden und respektiert fühlen.
Durch gezieltes Coaching für Familien unterstützen wir Sie dabei, Kommunikationsbarrieren zu überwinden, Konflikte konstruktiv zu lösen und ein besseres Miteinander zu fördern. So schaffen wir gemeinsam Lösungen, die das Familienleben nachhaltig verbessern.
Scheidung
Die Mediation bei Trennung und darauf folgender Scheidung hat vor allem dann Sinn, wenn sich beide Ehepartner einig darüber sind, dass die Ehe aufgelöst werden soll.
Sind sich die Ehepartner über Obsorge und Unterhalt der Kinder im gesetzlichen Rahmen einig, so ist eine Scheidung mit einer Scheidungsvereinbarung, die im Zuge einer Mediation erarbeitet und erstellt wird, relativ einfach, schnell, kostengünstig und unkompliziert.
Strittige Scheidung
Bei einer strittigen Scheidung wird das Scheidungsverfahren für eine Mediation unterbrochen, um eine Lösungsvereinbarung zu erarbeiten, die zu einer einvernehmlichen Scheidung führen kann. Vor allem wenn Kinder involviert sind, leiden diese besonders und eine einvernehmliche Scheidung ist anzustreben.
Erbschaftsmediation
Anlass zu einer Erbmediation gibt es entweder bereits beim Verfassen des letzten Willens oder bei Streitigkeiten innerhalb der Familie, wenn das Erbe ungleich verteilt wurde. Häufig treten dann unausgetragene Konflikte, die jahrelang verdeckt waren, an die Oberfläche. Es kommt zum Streit und als Folge sprechen die Beteiligten nicht mehr miteinander, brechen den Kontakt ab und verlieren sich aus den Augen. Bei einer Mediation wird hinter die Kulissen geschaut, der Mediator unterstützt die Familienmitglieder dabei, dass sie wieder ins Gespräch kommen und so ihrer Differenzen beseitigen können.
Nachbarschaftsmediation
Ein Nachbarschaftskonflikt kann einem das Leben in den eigenen vier Wänden vergraulen. Manchmal führt er sogar soweit, dass die Betroffenen überlegen, wegzuziehen. Oft verbergen sich hinter den Streitereien ungeklärte und verborgene Konflikte, die seit Jahren lodern. Hier ist Mediation die ideale Lösung, um die Wogen zu glätten, Missverständnisse auszuräumen und das Leben im eigenen Heim wieder in vollen Zügen genießen zu können.
Mediation für Migranten und Integrationsprozesse
Interessenskonflikte und Meinungsverschiedenheiten können in sozialen Einrichtungen schnell eine Belastung im Alltag werden. Wenn Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen zusammen leben, kommt es häufig zu Unverständnis, Meinungsverschiedenheiten und Reibereien. Mit einem Mediator eröffnet sich die Möglichkeit, dass die Personen miteinander wertschätzend kommunizieren und so gegenseitiges Verständnis für kulturelle Bräuche oder Gepflogenheiten entgegengebracht wird.
5. Wir haben das passende Setting für Sie
Einzelgespräche
Bevor wir mit der Mediation beginnen, führen wir mit jeder beteiligten Person ein Einzelgespräch. So hören wir unabhängig voneinander die Sichtweise der Klienten. Erst nach Abschluss der Gespräche wird die Mediation mit den Beteiligten vereinbart.
Partnersitzungen
In beruflichen wie privaten Partnerschaften können Differenzen manchmal an der Tagesordnung stehen. Um harmonische Beziehungen wiederherzustellen, können wir Sie gerne coachen und mit den richtigen Tools ausstatten. In der Partnersitzung erfahren die Klienten, welche Themen in den Einzelsitzungen angesprochen wurden. Hier kommt das Prinzip der Transparenz zum Tragen, denn es gibt keine Absprachen hinter verschlossenen Türen, d. h. es kommt zu offenen Gesprächen, denn diese sind unter anderem ebenfalls Grundvoraussetzungen zum Gelingen der Mediation.
Gruppensitzungen
Die Dynamik innerhalb einer Gruppe kann in beide Richtungen ausschlagen. Um gemeinsam Erfolge zu erzielen, muss auch die Kommunikation und der respektvolle Umgang miteinander gegeben sein. Unsere professionelle Arbeitsweise kann Sie hier wieder auf den richtigen Weg bringen. Gruppensitzungen finden ebenfalls erst nach den Einzelgesprächen statt. Für sie gelten dieselben Regeln wie für die Partnersitzungen.
Co-Mediation
Bei einer Co-Mediation arbeiten zwei oder mehr Mediatoren als Team zusammen. Bewährt hat sich vor allem bei Paarmediationen, wenn das Mediationsteam aus einer Frau und einem Mann zusammengesetzt ist, denn so sind die weibliche und die männliche Seite in einem ausgewogenen Verhältnis und halten sich die Waage.
Bei größeren Gruppen ist die Co-Mediation mit mehreren Mediatoren von Vorteil, denn mehrere Mediatoren haben die Möglichkeit im Detail zu beobachten und somit einen besseren Gesamtüberblick zu verschaffen.
One-Party-Mediation
Ist die zweite Person nicht greifbar, z. B. ein Konfliktpartner weigert sich mit dem anderen Konfliktpartner den Konflikt zu verhandeln, dann nimmt der Mediand verschiedene Stellungen bzw. Sichtweisen ein und schildert den Konflikt aus der eigenen Perspektive als auch aus der seines Konfliktpartners. Praktisch umgesetzt wird dies mithilfe kleiner Alltagsgegenstände, mit denen er sich selbst, seine Konfliktpartner und die gesamte Konfliktsituation aufstellen kann.
Online-Mediation
Während der Pandemie hat sich die Online-Mediation zu einem fixen Bestandteil unserer Arbeit entwickelt. Was vorher unvorstellbar war, wurde zur Normalität. Besonders wenn zwischen den Beteiligten große räumliche Distanzen liegen, hat sich die Online-Mediation bewährt. Dieses Setting ist eine wunderbare Möglichkeit, alle Beteiligten zeitlich flexibel und ortsunabhängig zusammenzubringen.
Das Kennenlernen zwischen den Klienten und den Mediatoren erfolgt mittels Videocall im Einzelgespräch. Bei der gemeinsamen Mediation mit einer Konferenzschaltung ist das direkte Gespräch inklusive Mimik, Gestik und Körperhaltung wie in Präsenz möglich.
Shuttle-mediation oder Pendelmediation
In manchen Fällen ist es den Konfliktparteien nicht möglich, sich im gleichen Raum aufzuhalten. Dies kann verschiedene Gründe haben: Sie können sich nicht mehr direkt gegenübertreten, sei es aus gesundheitlichen Gründen, aufgrund einer bereits eskalierten Situation oder weil es schwierig ist, einen gemeinsamen Termin zu finden.
In solchen Situationen führt der Mediator oder die Mediatorin den gesamten Mediationsprozess durch, von den Einzelgesprächen bis zur schriftlichen Lösungsvereinbarung, indem er oder sie zwischen den Konfliktparteien hin und her pendelt.
Um die Transparenz zu wahren, dokumentiert der Mediator oder die Mediatorin Ideen, Vorschläge und mögliche Lösungsansätze schriftlich und übermittelt sie an alle beteiligten Parteien. Dadurch wird sichergestellt, dass alle die gleichen Informationen erhalten und sie auch gleich verstehen.
Diese besondere Form der Mediation bietet eine Chance für jene Personen, die die Anwesenheit des anderen im gleichen Raum nicht ertragen können, realistische und umsetzbare Lösungen für alle Beteiligten zu finden.
6. Mediation statt Gerichtsverfahren
Für die Mediation sprechen vor allem zwei rationale Vorteile: Zeit und Geld.
Zeit, weil die Treffen ohne Rücksichtnahme auf die Terminplanung der Gerichte vereinbart werden können.
Geld, weil Kosten für eine Mediation im Vergleich zu den Rechtsanwaltskosten überschaubar sind.
Auf emotionaler Ebene wird bei einer Mediation solange gesprochen, bis alle Beteiligten einem Vorschlag zustimmen und ein Konsens gefunden wird.
Die Mediation führt mit neuen Gedanken und positiven Visionen in die Zukunft.
Nach Abschluss der Mediation gibt es eine WIN-WIN-Situation mit zwei Gewinnern.
7. unterschiede zwischen Supervision, Intervision, Coaching, Moderation
Supervision
In der Supervision wird die Qualität der Mediation verbessert und gesichert. Dabei wird die Beziehung zwischen Aufgabe, Rolle, Ressourcen und die Beziehungsgestaltung zu Klienten bzw. Kollegen bearbeitet.
INTERVISION
Gruppen von Mediatoren arbeiten zusammen, um sich gegenseitig bei der Problemlösung, beruflichen Entwicklung oder Reflexion zu unterstützen. Dieser Austausch ist kooperativ und kollegial. Die Mediatoren treffen sich regelmäßig, um Herausforderungen zu besprechen, voneinander zu lernen, zu beraten und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden. Es ist eine informelle Methode des Lernens und des Wissensaustauschs, die darauf abzielt, die individuelle Kompetenz und die Qualität der Arbeit der Mediatoren zu verbessern.
Coaching
Professionelles Coaching ist in der Regel im beruflichen Bereich angesiedelt. Berater und Begleiter unterstützen Personen, um den Erhalt der Leistungsfähigkeit zu gewährleisten. Der Coach arbeitet lösungs- und ergebnisorientiert.
Moderation
Die Gesprächsführung wird so gestaltet, dass sich alle Beteiligten einbringen können, ohne vom Leiter des Gesprächs, also dem Moderator inhaltlich in eine Richtung geführt zu werden.
Bei der Moderation wird auf die Reihenfolge der Wortmeldungen geachtet, dass die Beteiligungsmöglichkeiten für alle Seiten gerecht verteilt sind und dass der rote Faden des Gespräches bewahrt wird.
8. Frequently Asked Questions
Wer darf Mediationen anbieten und durchführen? 📜
Voraussetzung für die Arbeit als Mediator:in ist der Erwerb der fachlichen Qualifikation aufgrund einer entsprechenden Ausbildung, die in der Zivilrechts-Mediations-Ausbildungsverordnung laut Bundesgesetzblatt II Nr.°47/2004 geregelt ist.
Nach Abschluss der erfolgreichen Ausbildung erfolgt die Eintragung in die Liste der Mediatoren des Bundesministeriums für Justiz.
Ausbildung zum Mediator 👩🏫👨🏫
Ich habe meine Ausbildung bei MIT GmbH - Institut für Mediation, Identitätsentwicklung, Training in Lichtenberg bei Mag. Wolfgang Vovsik absolviert.
Was kostet Mediation? 💶
Die Kosten für eine Mediation variieren sehr stark. Der durchschnittliche Preis pro Stunde liegt zwischen € 150 und € 250.
Unser Verein bietet Sonderkonditionen für Personen in Konfliktsituationen. Vereinbaren Sie gerne ein unverbindliches Gespräch mit uns oder senden Sie uns eine kurze E-Mail.
Wer trägt die Kosten für die mediation? 💸
Die Kosten werden von den Konfliktparteien getragen. In der Praxis teilen sich die Beteiligten die entstandenen Kosten.
Wie lange dauert eine Mediation? ⏰
Die Dauer der Mediation hängt von der persönlichen Situation der Beteiligten ab. Die Konfliktparteien treffen sich so lange in Sitzungen mit den Mediatoren, bis zufriedenstellende Lösungen für beide Parteien erarbeitet und gefunden wurden.
Wo findet die Mediation statt? 🏫
Die Mediation findet in unserem Vereinshauptsitz in Linz im Stadtteil Urfahr statt. Für Personen, die weit entfernt wohnen oder in unterschiedlichen Wohnsitzen mit großen Distanzen bieten wir Mediationen online an. Während des Lockdowns haben wir dieses Tool für uns entdeckt und damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Gibt es Fachzeitschriften für Mediation? 📰
Für Interessierte und Neueinsteiger bietet die Fachzeitschrift “Die Mediation” kostenlose Beiträge an. Ideal zum Hineinschnuppern in die Welt der Mediation.
Als Abonnent haben Sie die Möglichkeit das Magazin als PDF zu speichern oder in Papierform zu erhalten.
Gibt es Filme ÜBer mediation? 🎥
Magic of Mediation (Trailer) gibt es in mehreren Sprachen: Deutsch, Russisch, Englisch und Lettisch.
Österreichischer Bundesverband für Mediation
Österreichischer Bundesverband für Mediation
Der Bundesverband bietet uns Mediatoren die Chance mit unseren Kollegen Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Ferner organisiert der Verband regelmäßig Schulungen, Seminare und Workshops, die uns Mediatoren helfen, unsere Kompetenzen zu verbessern und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Ein wesentlicher Teil ist die Öffentlichkeitsarbeit. Der Verband kann dazu beitragen, dass die Bekanntheit der Mediation in der Öffentlichkeit zunimmt und somit Teil einer unterstützenden Gemeinschaft ist.
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